Beim Get Together des sicherheitspolitischen Führungskräftenachwuchses der Bundesregierung kamen im Januar 2025 180 junge Mitarbeitende aus 13 Bundesressorts an der BAKS zusammen, um sich über die Bedrohung durch Desinformation zu informieren und ressortübergreifende Kontakte zu knüpfen.
Die Auseinandersetzung mit Desinformation gehöre zur täglichen Arbeit bei der Deutschen Welle, berichteten Juri Rescheto (m.) und Rosalia Romaniec (r.). Hauptmann Lara Weyland (l.) moderierte die Diskussion. Foto: BAKS
Die Nationale Sicherheitsstrategie Deutschlands benennt Desinformation als eine der zentralen Bedrohungen freiheitlicher Demokratie. Die täglichen Herausforderungen im Umgang damit und die Frage, wie Desinformation eingedämmt werden kann, waren deshalb Thema des diesjährigen Get Togethers für den Führungskräftenachwuchs der Bundesregierung am 30. Januar. BAKS-Präsident Generalmajor Wolf-Jürgen Stahl betonte zur Begrüßung, wie wichtig der Austausch zwischen allen Behörden und Ministerien angesichts dieser Bedrohung sei – denn „im Cyber- und Informationsraum werden wir jetzt schon angegriffen“.
![Foto: BAKS Ein Mann und eine Frau sitzen auf Sesseln auf einer Bühne; die Frau spricht in ein Mikrofon in ihrer Hand.](https://www.baks.bund.de/sites/baks010/files/styles/300xy/public/300x225_rosalia_romaniec_juri_rescheto_deutsche_welle_gettogether_baks_2025.png?itok=U0TuB2tJ)
Stahl ermunterte die Teilnehmenden, sich frühzeitig miteinander und zwischen ihren Ressorts zu vernetzten: „Sie werden sich wundern, wie viele Anknüpfungspunkte es gibt.“ Mit dem Get Together wolle die BAKS einen Beitrag zur Netzwerkbildung leisten, die „man in der täglichen Zusammenarbeit braucht“.
Eine ganze Abteilung nur um Fakes zu entlarven
Moderiert von Hauptmann Lara Weyland berichteten dazu zwei Fachleute der Deutschen Welle (DW) über die Auswirkungen von Desinformation auf ihre Arbeit. Rosalia Romaniec leitet das DW-Hauptstadtstudio. Sie sagte, dass Social-Media-Kanäle der Deutschen Welle bereits mehrmals „relativ professionell kopiert“ worden seien, um Falschinformationen zu verbreiten. Auf Deutsch oder Englisch werde das relativ schnell erkannt, „wenn es aber auf Farsi oder Russisch läuft, dann dauert es, bis das rückgespiegelt wird.“
![Foto: BAKS Juri Rescheto blickt zum Betrachter; im Hintergrund ist verschwommen das Logo der BAKS zu erkennen.](https://www.baks.bund.de/sites/baks010/files/styles/300xy/public/300x_juri_rescheto_deutsche_welle_get_together_baks_2025.png?itok=Rzu8Fakl)
Juri Rescheto, der das DW-Studio in Riga leitet, berichtete, wie aufwendig Dokumentation und Eindämmung von Falschinformationen im Netz seien. So habe seine Redaktion eine Abteilung, „die tagtäglich nichts anderes zu tun hat, als Fakes zu entlarven“. Entscheidende Kriterien dafür seien „Aktualität, Relevanz und Reichweite“ der Desinformation.
Frühzeitige Vernetzung fördern
Den Einsatz der Bundesregierung und der EU gegen Desinformation halten Romaniec und Rescheto für richtig - nur sei schon zu viel Zeit vergangen: „Unsere Wahrnehmung ist, dass diese Instrumente etwas spät eingebracht werden“, so Romaniec. Rescheto stellte heraus, wie wichtig die Zusammenarbeit der Bundesressorts gegen diese Bedrohung sei, denn „Desinformation geht uns alle an“.
Das Get Together der BAKS lädt einmal im Jahr junge Fach- und Führungskräfte aller Bundesministerien und des Bundeskanzlerams zu einer sicherheitspolitischen Diskussion mit anschließendem Abendempfang ein. Die BAKS möchte damit einen Beitrag zur frühzeitigen Vernetzung auf Arbeitsebene und zur Förderung der ressortübergreifenden Zusammenarbeit im Sinne Integrierter Sicherheit leisten. Am Get Together 2025 nahmen 180 Mitarbeitende aus 13 Bundesressorts teil.
Autorin und Autor: Carla Witzemann und Sebastian Nieke