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Pakistanische National Defence University an der BAKS

Friday, 19. April 2013

Am 19. April informierten sich achtzehn Mitglieder einer Eliteausbildungseinrichtung Pakistans über aktuelle Fragen der Sicherheitspolitik. Außerdem interessierten sich die südasiatischen Sicherheitsexperten für die Fortbildungsinhalte der Bundesakademie .

Vier Personen sitzen an einem Vortragstisch.

Generalmajor Khokhar trägt die pakistanische Einschätzung der Weltlage vor. Rechts neben ihm die Delegationsmitglieder Abuzar und Javed. Links der Vizepräsident der BAKS, Oberst i. G. Meyer zum Felde.
Quelle: Bundesakademie für Sicherheistpolitik

Im Rahmen eines einwöchigen Deutschlandaufenthalts besuchten leitende Angehörige der National Defence University aus Islamabad am 19. April die Bundesakademie für Sicherheitspolitik. Der Vizepräsident der BAKS, Rainer Meyer zum Felde, erläuterte zunächst die aktuelle deutsche Sicherheitspolitk. Schwerpunkt des Gedankenaustausches bildete die Sichtweisen über die globalen Machtverschiebungen seit Mitte der 90er- Jahre sowie der von der Bundesakademie in besonderer Weise verfolgte Ansatz der vernetzten Sicherheit. Außerdem interessierte die pakistanischen Experten das Weiterebildungsprogramm der BAKS, insbesondere Didaktik und Methodik für Entscheidungsträger im Bereich der Sicherheitspolitik.

Die Vertreter der National Defence University betonten darüber hinaus, dass ihnen an guten Beziehungen zu Deutschland läge, zumal die Bundesrepublik der größte europäische Handelspartner Pakistans sei. Zur eigenen Sicherheitslage verwies die Delegation darauf, dass sich Pakistan an der Bekämpfung des internationalen Terrorismus beteilige; das Land habe dafür einen hohen Preis bezahlt: im Kampf gegen Terrorismus, hauptsächlich verübt von den Taliban, haben bisher rund 40.000 pakistanische Zivilisten ihr Leben gelassen.

Pakistan ist bevölkerungsmäßig der zweitgrößte islamische Staat der Erde. Gleichzeitig wird auf freie Religionsausübung Wert gelegt. Der Delegtionsleiter Generalmajor Khokhar etwa ist Christ und einer der höchstrangigen Offiziere der pakistanischen Streitkräfte.

Unter den zahlreichen außen- und innenpolitischen Problemen des südasiatischen Staates sticht vor allem die Energiekrise hervor. Mehrstündige Stromabschaltungen und Stromausfälle am Tag sind im gesamten Land die Regel und hemmen die wirtschaftliche Entwicklung des Landes beträchtlich. Zudem stellen die anhaltenden militärischen Auseinandersetzungen mit den Taliban in den Grenzregionen zu Afghanistan und im Süd-Punjab sowie die Unabhängigkeitsbewegung in der Provinz Baluchistan ein permanentes Stabilitätsproblem dar.

Autor: Dr. Wolfgang C. Fuchs