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Presseblick: Kamp über Terror und Bündnisfall

Wednesday, 18. November 2015

Karl-Heinz Kamp hat sich nach den Anschlägen von Paris am 13. November in verschiedenen Medien über Einzelthemen aus außen- und sicherheitspolitischer Perspektive geäußert.

Nachtaufnahme des Brandenburger Tors, das in den französischen Nationalfarben Blau-Weiß-Rot angestrahlt wird.

Foto: Sandro Schroeder/CC BY 2.0

Die von islamistischen Attentätern verübten Attacken auf das öffentliche Leben in der französischen Hauptstadt haben ein enormes Medienecho ausgelöst. Einige Stimmen fordern dabei ein verstärktes militärisches Eingreifen gegen den „Islamischen Staat“ (IS), der sich zu den blutigen Anschlägen bekannt hat.

Vor „schnellen Lösungen“ warnt Kamp etwa gegenüber dem „Kölner Express“ und analysiert drei miteinander verschränkte Probleme: den inner-islamischen Konflikt, den Zerfall staatlicher Ordnung im Mittleren Osten und in Afrika und das Phänomen des „homegrown terrorism“.

Personenfoto Kamp

Dr. Karl-Heinz Kamp. Foto: BAKS/Mochow

Der „Augsburger Allgemeinen“ erklärt der BAKS-Präsident, dass begrenzte Luftangriffe gegen den „IS“ insofern sinnvoll seien, als diese die Organisation zwingen würden sich zu verstecken. „Alle, die mit einem Jeep und einer schwarzen Fahne durch die Wüste gefahren sind, die sind jetzt tot.“ Damit würde die Terrormiliz ihre Einnahmequellen in dem von ihr kontrollierten Gebiet verlieren.

Im Saarländischen Rundfunk ebenfalls nach den militärischen Optionen befragt, betonte Kamp gleichwohl die Komplexität derartiger Operationen: Ein rein militärisches Vorgehen gegen einen „non-state actor“ sei wenig erfolgversprechend. Die Erfahrungen in Afghanistan und Libyen zeigten dies und auch Russlands Engagement in der Region habe nicht dazu beigetragen, das Problem schneller zu lösen. Eine langfristige Lösung könne nur in Vernetzung der unterschiedlichen Akteure, darunter die USA, Russland und Europa, liegen.

Über die Option der NATO, wegen der Pariser Anschläge den Bündnisfall auszulösen, äußerte sich Kamp bei „SR2“ skeptisch: Der Bündnisfall besage nur, dass man einen Angriff gegen einen als Angriff gegen alle definiere. Und dies müsse laut Nordatlantikvertrag auch ein „militärischer Angriff“ gewesen sein. „Und das ist in Paris ganz klar nicht der Fall.“

Autor: Redaktion

Kölner Express vom 16. November