Im Gespräch mit dem Radiosender „Bayern 2“ nahm BAKS-Präsident Kamp Stellung zum Abschuss eines russischen Bombers durch türkische Kampfflugzeuge am 24. November.
Auf die Frage, inwieweit russische Flugmanöver überhaupt eine Gefahr für die Türkei darstellten, sagte Karl-Heinz Kamp, dass Russland an den Grenzen eines NATO-Staates operiere. Vor dem Hintergrund der Annexion der Krim sei „das Verhältnis zu Russland – gerade in Osteuropa – nicht sehr vertraut.“ Außerdem bombardiere die russische Luftwaffe die Minderheit der Turkmenen in Nordsyrien, als deren Schutzmacht sich die Türken sähen. Vor diesem Hintergrund sei es eher verwunderlich, dass es nicht schon früher zu Zusammenstößen gekommen sei.
„Das Hauptproblem“, so Kamp, sei jedoch, dass „dort zwei Luftoperationen stattfinden, die nicht koordiniert werden“. So habe es bereits frühere Verletzungen des türkischen Luftraums durch Russland gegeben. Wichtig sei nun Transparenz und Koordinationsbereitschaft auf beiden Seiten, um künftige Konfrontationen zu verhindern. Dies fordere im Übrigen auch die NATO auf einem Sondertreffen. Ein Fall für Bündnissolidarität der Allianz sei dies aber nicht, sondern ein bilaterales Problem zwischen Moskau und Ankara.
Trotz der scharfen Rhetorik auf beiden Seiten erwartet Kamp keine ernstzunehmenden Hindernisse im gemeinsamen Kampf gegen den IS: Allen Beteiligten werde zunehmend klar, dass der IS die Hauptbedrohung sei. Der Vorfall sei „sicherlich nicht hilfreich, aber kein grundsätzlicher Bruch“, so Kamp abschließend.
Autor: Redaktion
Das komplette Gespräch mit Moderator Matthias Dänzer-Vanotti finden Sie unten als Download.