Bei einer gemeinsamen Veranstaltung der Botschaft Frankreichs in Berlin, der Bundesakademie für Sicherheitspolitik und der Friedrich-Ebert-Stiftung diskutierten die Politikerinnen Elisabeth Guigou und Herta Däubler-Gmelin in der französischen Botschaft über den islamistisch motivierten Terrorismus.
Eigentlich wäre es der französische Innenminister, Bernard Cazeneuve, gewesen, der bei der Veranstaltung in der französischen Botschaft in Berlin über die globale Bedrohung des Terrorismus gesprochen hätte. Doch dieser nimmt währenddessen an der Trauerfeier der Polizisten teil, die vor wenigen Tagen brutal ermordet wurden. Von einem Mann, der sich zur Terrororganisation “Islamischer Staat” bekannte.
“Es ist wichtig, dass wir die selbe Sprache sprechen”, sagte die Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des französischen Parlaments, Elisabeth Guigou, die Cazeneuve vertrat. Die Anschläge in Paris und Brüssel seien ein Angriff auf die westlichen Werte gewesen, ein Angriff auf uns alle. Daher sei es wichtig, dass Europa zusammenhalte und im Kampf gegen den IS kooperiere.
Ausgezeichnete und außergewöhnliche Zusammenarbeit
Guigou lobte deshalb die “ausgezeichnete und außergewöhnliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich.” Nach den Terroranschlägen in Paris im vergangenen Jahr sei Bundeskanzlerin Angela Merkel die erste europäische Staatschefin gewesen, die Frankreich Unterstützung zugesagt habe. Auch das Engagement der deutschen Bevölkerung, etwa die vielen Blumen und Kerzen, die vor der Botschaft niedergelegt wurden, habe die Franzosen beeindruckt.
Herta Däubler-Gmelin, die frühere deutsche Justizministerin, schaute mit einem “gewissen Grad von Faszination und Anerkennung” auf die vielen Aufgaben, die Frankreich momentan parallel bewältigt. Gerade auch in Richtung Sicherheit sind die Nachbarn derzeit gefordert. Neben den Bedrohungen des Terrorismus gehen viele Franzosen auf die Straßen, um gegen die geplanten Arbeitsmarktreformen zu demonstrieren. Auch mit randalierenden Fußballfans hat Frankreichs Polizei derzeit während der Fußball-Europameisterschaft viel zu tun. Dennoch nimmt Frankreich die Herausforderung an. “Da können wir eine Menge von Frankreich lernen”, sagte Däubler-Gmelin.
“Wir haben begonnen, gemeinsam zu kämpfen, und ich bin mir sicher, dass wir auch gemeinsam siegen”, sagt Guigou am Ende Ihrer Ansprache und scheint damit einen Konsens gefunden zu haben.
Autorin: Sira Thierij