Wenige Meter entfernt von der Bundesakademie, im Schloss Schönhausen, fand am 1. Juli 2016 die Abschlussfeier für das Kernseminar für Sicherheitspolitik statt. Mit musikalischer Begleitung durch das Stabsmusikkorps der Bundeswehr wurden die Teilnehmer des diesjährigen Kernseminars feierlich verabschiedet. BAKS-Präsident Dr. Karl-Heinz Kamp dankte den Absolventinnen und Absolventen für ihr großes Engagement und lud sie ein, als Alumni mit der Bundesakademie verbunden zu bleiben: „Sie sind auch künftig wichtig für uns: Ihr Urteil zählt auch nach dem Weggang von der BAKS.“ Ministerialrat Fritz Günther vom Deutschen Bundestag hielt die traditionelle Abschlussrede als Seminarsprecher. Sein Fazit über das dreimonatige Kernseminar: "Mission accomplished - well done - thank you". Die dreigeteilte Schwerpunktsetzung auf aktuelle Krisen am Rande Europas, den israelisch-palästinensischen Konflikt und die globalen Kräfteverschiebungen hätten für ein ausgewogenes und vielschichtiges Programm gesorgt. Von besonderer Bedeutung seien dabei die Studienreisen gewesen, da sie eingehende Möglichkeiten zum Dialog vor Ort – darunter Brüssel, Tel-Aviv, Washington und Wien – brachten. Das Rückgrat des Seminars, so Günther, um den vernetzen sicherheitspolitischen Ansatz zu begreifen, sei jedoch die berufliche Diversität und das vertrauensvolle Verhältnis in der Gruppe der Teilnehmer.
Suder: "Das Kind beim Namen nennen"
Ganz besonders durfte sich das Publikum über die Festansprache von der Staatssekretärin im Verteidigungsministerium Katrin Suder freuen. Der sicherheitspolitische Kontext in dem Deutschland sich befinde mit erhöhter Gefahr durch den globalen Terrorismus, einer konventionellen Bedrohung an der Ostflanke der Europäischen Union, Cyberattacken und Fluchtbewegungen nach Europa erfordere ein abgestimmtes Verhalten vieler Akteure. "Das Kind beim Namen nennen und Ehrlichkeit", so Suder, seien für jede Lösungsstrategie wichtige Grundpinzipien, auch in der Kommunikation zwischen den vielen Akteuren.
Die Absolventinnen und Absolventen verlassen den Festsaal des Schloss Schönhausen mit neuem Wissen, neuen Freunden und wichtigen Botschaften. Der Präsident der Bundesakademie freut sich, wenn die hier angestoßenen Diskussionen weitergetragen und vertieft werden: „Über Sicherheitspolitik muss man debattieren und streiten können - und man streitet viel besser, wenn man weiß, wovon man spricht.“ In diesem Sinne - auf Wiedersehen Kernseminar 2016!
Hintergrund: Das Kernseminar für Sicherheitspolitik an der BAKS
Das Kernseminar verfolgt das Ziel, Führungskräfte aus staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen auf verantwortungsvolle sicherheitspolitische Aufgaben in einer immer enger zusammenwachsenden Welt vorzubereiten und untereinander zu vernetzen. Über die Grenzen von Ressorts hinweg steht ein umfassender und globaler Sicherheitsbegriff im Zentrum der Veranstaltungen. Das Seminar will eine Brücke zwischen Theorie und Praxis schlagen. Neben Fachvorträgen und Diskussionen stellen hochrangige Gesprächsrunden in politischen und wirtschaftlichen Entscheidungszentren sowie Feldstudien in Krisengebieten einen wesentlichen Bestandteil des Seminars dar. So führen gemeinsame Reisen die Teilnehmer nicht nur nach Israel und in die Palästinensischen Autonomiegebiete, sondern auch zur NATO und EU nach Brüssel und zur OSZE nach Wien. Eine Studienreise zu den Vereinten Nationen nach New York und in das politische Zentrum der USA, Washington D.C., standen ebenfalls auf dem Programm. Ein Planspiel "Entscheidungsfindung in der Sicherheitspolitik" bildet das Ende des Kernseminars.
Autor: Björn Boening