Eine Delegation des Royal College of Defence Studies kam am 12. Mai nach Berlin, um den Austausch mit der Bundesakademie zu intensivieren.
Vergangenen Dienstag empfing der Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, Hans-Dieter Heumann, eine Delegation des „Royal College of Defence Studies“ (RCDS). Geleitet wurde die Delegation von Sir Tom Philips, dem Kommandanten der Londoner Hochschule. Die Vertreter der beiden Organisationen sprachen über zukünftige Kooperationen der Schwestereinrichtungen. Bereits zuvor war eine BAKS-Abordnung in London gewesen und hatte damit den Grundstein für eine engere Zusammenarbeit gelegt.
Dass Deutschland sich seiner internationalen Verantwortung stellt und ein guter Partner bei der Gestaltung einer gerechten Weltordnung sein will, hat sich die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag auf die Fahnen geschrieben. Erhöhtes globales Engagement und ein wirksamer Multilateralismus sind nur an der Seite von starken Partnern möglich. Gemäß dem vernetzten Ansatz suchen daher immer die Akteure einen engeren Schulterschluss mit Partnerorganisationen im Ausland.
Mehr Verantwortung für Deutschland bedeutet engere Zusammenarbeit.
So auch die Bundesakademie: Sie baut ihre internationale Zusammenarbeit sukzessive weiter aus. Zu den bestehenden engen Partnern – darunter beispielsweise das französische IHEDN, die amerikanische NDU oder das European Security and Defence College – zählt auch das Royal College of Defence Studies.
Neben der Diskussion sicherheitspolitischer Themen bilden künftig regelmäßige gegenseitige Besuche und Projekte den Kern der Kooperation zwischen BAKS und RCDS. So wird nach der Sommerpause ein Team der Bundesakademie an einem viertägigen Planspiel in London teilnehmen.
Gegründet 1927 ist das RCDS, Teil der übergeordneten „Defence Academy of the United Kingdom“, das britische Gegenstück zur wesentlich jüngeren Bundesakademie. Der Auftrag des RCDS ist, „ausgewählte Offiziere und Regierungsbeamte wie auch entsprechende Individuen aus dem privaten Sektor, aus dem Vereinigten Königreich und darüber hinaus, auf höchste Führungs- und Managementaufgaben vorzubereiten“. Das College fördert hierzu das strategische Verstehen und Denken seiner Studierenden in Bezug auf internationale und nationale „Sicherheit, Stabilität und Wohlfahrt“. Das Mittel dieser Weiterbildung ist ein 45-wöchiger Lehrgang im „Seaford House“, im Londoner Stadtteil Belgravia, in Kombination mit verschiedenen, weltweiten Studienreisen – ein didaktischer Methodenmix für einen breiten Teilnehmerkreis, wie ihn auch die BAKS anwendet.
Sir Tom, der das RCDS seit 2014 leitet, war von 1983 bis 2012 Diplomat. Zuletzt war der Oxford-Absolvent und Nahost-Experte britischer Botschafter in Saudi-Arabien, davor in Israel. Von 2002 bis 2006 war er Sonderbeauftragter für Afghanistan gewesen.
Autor: Florian Beckert