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Führungskräfteseminar: Abschluss der Studienreise in Saudi-Arabien

Freitag, 24. Februar 2017

Mit dem Besuch in Saudi-Arabien schließt das Führungskräfteseminar der BAKS seine Studienreise ab. Im Zentrum der Gespräche: der Konflikt im Jemen, die Terrorismusbekämpfung und die politisch-gesellschaftliche Entwicklung des Königreichs.

Vier Saudi-Arabische Gesprächspartner sitzen zur Diskussion mit dem Führungskräfteseminar an einem Tisch.

Der Besuch in Riad umfasste ein breites Spektrum von Stationen. Hier im Bild: Die Gesprächspartner des zum Außenministerium gehörenden Institute for Diplomatic Studies.
Foto: BAKS

Nach der Etappe im Iran reiste das Führungskräfteseminar zunächst in die Vereinigten Arabischen Emirate mit Stationen in Dubai und Abu Dhabi. Beide Emirate beeindrucken durch Superlative aller Art: das höchste Gebäude der Welt, die größten Verkehrsknotenpunkte oder die gewaltigsten Einkaufszentren. Gleichzeitig wurde deutlich, dass dort intensiv über die Post-Erdöl-Ära nachgedacht wird: Was muss getan werden, um den geradezu sagenhaften wirtschaftlichen Aufstieg auch ohne die derzeit noch sprudelnden Öl-Einkünfte erhalten zu können? Dabei sind die Herausforderungen nicht allein wirtschaftlicher, sondern vor allem gesellschaftlicher Natur. Der Abbau liebgewonnener Privilegien, zunehmende Besteuerung, Einbindung der Eliten in den Arbeitsmarkt oder eine Veränderung der gesellschaftlichen Rolle der Frau können nur schrittweise angegangen und vermittelt werden.

Von den Vereinigten Arabischen Emiraten ging es weiter zur abschließenden Etappe in Saudi Arabien. In der saudischen Hauptstadt Riad unterrichtete das Team um den Geschäftsträger der Deutschen Botschaft, Michael Ohnmacht, die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer über die politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten vor Ort. Daran schloss sich ein Gespräch mit dem Generalsekretär der Islamic Military Coalition for Counter Terrorism, General Abulilah Al-Saleh, an. Weitere sicherheitspolitische Stationen waren der Sitz des Golf-Kooperationsrats, das Institute for Diplomatic Studies, das King Faisal Center for Research and Islamic Studies und das Schulungsprojekt der deutschen Bundespolizei in Saudi Arabien. Wirtschaftsfragen wurden in der Vertretung der Europäischen Union und mit den CEOs deutscher Firmen in Saudi-Arabien erörtert. Für Fragen zur Rolle der Religion stand der Generalsekretär der Muslimischen Weltliga, Dr. Mohammad Alissa, zur Verfügung.

Vorherrschender Eindruck: ein bevorstehender politisch-gesellschaftlicher Wandel

Links von einer breiten Autoverkehrsstraße ragen hinter einer dichten Reihe von Palmen im Bau befindliche Hochhäuser und Baukräne auf.

Zwischen Tradition und Moderne:
Ein vorherrschender Eindruck war, dass die Reformen Saudi-Arabiens auch die schrittweise Öffnung einer erzkonservativen Gesellschaft anstreben. Foto: sören2013/flickr/CC BY-NC-SA 2.0

Der vorherrschende Eindruck der Lage in Saudi-Arabien war der eines bevorstehenden politischen und gesellschaftlichen Wandels. Das von der Führung vorangetriebene grundlegende Reformprojekt „Saudi Vision 2030“, so die Einschätzung zahlreicher Seminarteilnehmer, gehe deutlich über eine Strategie für die Zeit nach dem Ende der Öleinnahmen hinaus und beinhalte auch die schrittweise Öffnung einer erzkonservativen Gesellschaft sowie eine nachhaltige Veränderung des Verhältnisses von Mann und Frau.

Den Schwerpunkt der sicherheitspolitischen Diskussionen bildete der Konflikt im Jemen, wo die Streitkräfte Saudi-Arabiens auf Grundlage einer Resolution des UN-Sicherheitsrates die rechtmäßige Regierung des Landes wieder einzusetzen versuchen. Hier gerät Saudi-Arabien oft in den Fokus der internationalen Kritik. So kam es bei saudischen Luftangriffen zur unbeabsichtigten Bombardierung von Zivilpersonen – eine Entwicklung, die durch das Anlegen von Stellungen und Waffenlagern in Krankenhäusern und Schulen seitens der jemenitischen Rebellen gezielt provoziert wurde.

Nach Ende der Studienreise kehrt das Führungskräfteseminar nach Berlin an die Bundesakademie zurück. Dort werden die Gesprächsergebnisse und Eindrücke aus der Region gemeinsam reflektiert und in einem Thesenpapier aufbereitet. Den Abschluss des Seminars bildet eine Diskussion der Ergebnisse mit dem Chef des Bundeskanzleramtes Peter Altmaier.

Autor: Redaktion