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Führungskräfteseminar: Gespräche im Iran

Freitag, 17. Februar 2017

Die erste Etappe des Führungskräfteseminars 2017 der BAKS führte die Seminargruppe zu Gesprächen in den Iran. Zwei Tage lang standen sowohl der europäische Blick auf die Islamische Republik als auch die eigene Sicht des Iran im Mittelpunkt.

Gesprächspartner des Führungskräfteseminars 2017 der BAKS sitzen an einem Podiumstisch.

Das zur Regierung Irans gehörende Institute for Political and International Studies lud zu mehreren Diskussionen mit Angehörigen iranischer Think Tanks und Vertretern von Ministerien der Islamischen Republik ein. Foto: BAKS

Der erste Tag der zweitägigen Gespräche drehte sich um den Blick von außen auf den Iran. Der deutsche Botschafter vor Ort, Michael Klor-Berchthold und sein Team erläuterten die diplomatische Perspektive. Zu berücksichtigen sei vor allem das vielschichtige Regierungssystem Irans mit seinen unterschiedlichen Machtzentren, welche gelegentlich in Konkurrenz zueinander stünden und die Entscheidungsprozesse nicht immer transparent gestalteten. In einer zweiten Gesprächsrunde erläuterten Journalisten, die aus dem Iran für deutsche Medien berichten, ihre Arbeitsbedingungen und die Situation der Presse im Land. Sie betonten, dass es einerseits nicht leicht sei, Gesprächstermine bei Regierungsvertretern zu bekommen, dass es aber andererseits eine aktive Szene sozialer Medien gäbe, in der man sich offen und umfassend über die Situation im Iran austausche.

Vertreter deutscher Industrieunternehmen erläuterten in einem dritten Gespräch die Erwartungen der Wirtschaft nach der Aufhebung der Sanktionen im Zuge des Atomabkommens mit der Islamischen Republik. Ihre Einschätzung fiel insgesamt positiv aus, doch herrschte zugleich deutliche Zurückhaltung, da die Position der neuen US-Regierung die Lage derzeit sehr unübersichtlich mache. Es bleibe abzuwarten, wie sich US-Präsident Trump in den kommenden Monaten gegenüber dem Iran positioniere.

Das Foto zeigt eine vielbefahrene Autoverkehrsstraße in Teheran in der Dämmerung.

Teheran ist die erste Station der Studienreise des Führungskräfteseminars 2017.
Foto: Ivan Mlinaric/flickr/CC BY 2.0

Austausch mit Irans Vize-Außenminister a.D.
Seyed Kazem Sajjadpour

Am zweiten Tag stand die iranische Perspektive im Vordergrund. Das zur Regierung der Islamischen Republik gehörende Institute for Political and International Studies (IPIS) lud zu mehreren Diskussionen mit Angehörigen iranischer Think Tanks und Vertretern verschiedener Ministerien, in denen ein breites Spektrum wirtschaftlicher, politischer und strategischer Fragen debattiert wurde. Auch der Präsident des IPIS und ehemalige Vize-Außenminister Irans, Dr. Seyed Kazem Sajjadpour, stand für einen Austausch zur Verfügung.

Schwerpunkte der offen geführten Diskussionen bildeten der Gegensatz zwischen Iran und Saudi-Arabien und die Stabilität in der gesamten Region. Während die iranischen Gesprächspartner häufig Fehlperzeptionen durch den Westen beklagten, wiesen deutsche Teilnehmer auf das Problem des Revolutionsexports und die Position des Iran gegenüber Israel hin. Konsens bestand auf beiden Seiten, dass eine solch offene Gesprächsform beiden Seiten nutze und fortgesetzt werden solle.

Autor: Redaktion