Unter dem Titel „Strategische Vorausschau: Mit Sicherheit digital“ hat die BAKS Anfang 2021 ein Studienprojekt gestartet. In diesem Projekt werden Zukunftsszenarien in sensiblen Bereichen der Digitalisierung betrachtet und Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungsträger entwickelt. Damit setzt die Akademie einen ersten Meilenstein für die Arbeit ihres Kompetenzzentrums Strategische Vorausschau, das in diesem Jahr seinen Dienst aufnimmt.
Seit fünf Jahren bietet die Bundesakademie für Sicherheitspolitik Seminare zur Strategischen Vorausschau an. In diesen Methodenseminaren erlernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Prozesse zur systematischen Analyse und Diskussion möglicher Zukunftszenarien. Mit diesem Wissen sollen künftige Herausforderungen frühzeitig erkannt und in heutige Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Anfang 2021 hat die Akademie darüber hinaus ein Studienprojekt gestartet, das Methoden der Strategischen Vorausschau selbst zur Anwendung bringt, um Handlungsempfehlungen für staatliche Sicherheitvorsorge im Zeitalter der Digitalisierung zu entwickeln.
Digitalisierung und Sicherheitsvorsorge
Coronabedingt startete das Projekt im virtuellen Raum. Zum Auftakt schalteten sich dazu 14 Expertinnen und Experten aus Staat, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen. Gemeinsam ist allen: Sie verfügen über eine ausgewiesene Expertise in Fragen der staatlichen Sicherheitsvorsorge sowie der Digitalisierung und sind motiviert, künftige Entwicklungen in diesen Feldern frühzeitig zu ergründen. Mit dabei ist Dr. Johannes Gabriel. Der Gründer und Direktor der Berliner Organisationsberatung Foresight Intelligence moderiert das Studienprojekt, welches in insgesamt vier zweitägigen Sitzungen bis September dieses Jahres stattfinden wird. Zunächst ging es darum, ein gemeinsames Verständnis zur Themenfindung und zum Ablauf des Studienprojektes herzustellen.
Grundlegende Szenarioarbeit
Aufgrund der hohen Komplexität der beiden zu verbindenden Felder Digitalisierung und staatliche Sicherheitsvorsorge war es zunächst notwendig, konkrete Themenfelder zu identifizieren, die näher untersucht werden sollen. So entstand eine reger Austausch über Begriffe, wie „Digitale Souveränität“ oder „Resilienz digitaler Strukturen“. Auch über den Grad der Abhängigkeit und die Verwundbarkeit kritischer Infrastrukturen in modernen Gesellschaften wurde lebhaft diskutiert. Somit befasste sich das Projektteam in der Auftaktveranstaltung vor allem damit, Themen zunächst zu identifizieren und zu clustern um sie anschließend einzuordnen und zu priorisieren. Dieses Vorgehen bildet die Grundlage der Szenarioarbeit, in der verschiedene Zukunfszenarien durchgespielt werden können.
Von der Strategiearbeit zu Handlungsepfehlungen
Ein solches Szenario könnte zum Beispiel der Ausfall sicherheitsrelevanter digitaler Netzwerke sein, etwa zur Kommunikation oder Energieversorgung. Nachdem im Studienprojekt unterschiedliche Szenarien identifiziert wurden, beginnt die Strategiearbeit. Hier geht es um die Einordnung dieser möglichen Szenarien. Ziel der Strategiearbeit ist die Bewertung möglicher Entwicklungen und deren Auswirkungen auf sicherheitskritische soziale, wirtschaftliche oder ökologische Bereiche. Im letzten Schritt des Studienprojektes sollen konkrete Handlungsempfehlungen für die in diesen Feldern zuständigen Bundesministerien erarbeitet werden.
Zur weiteren Entwicklung im Studienprojekt „Strategische Vorausschau: Mit Sicherheit digital“ informiert die Bundesakademie für Sicherheitspoltik in Kürze wieder an dieser Stelle.
Autor: Andreas Beu