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Catch me if you can – Identitäten im Netz

Freitag, 18. Oktober 2013

„Die Lage im Cyber-Raum eskaliert“, so äußerte sich noch am 16. Juni 2011 der oberste IT-Sicherheitsfachmann der Bundesregierung anlässlich der offiziellen Eröffnung des neu geschaffenen Nationalen Cyber-Abwehrzentrum (NCAZ) der Bundesregierung. Wenn man sich die jüngsten Entwicklungen im Cyberraum vergegenwärtigt - Zitat aus dem August 2013 "In einem Vierteljahr haben wir jetzt 250.000 Identitätsdiebstähle registriert" -, so stellt man fest, dass in den letzten beiden Jahren vermehrt digitale Identitäten in den Fokus von Cyber-Angriffen und Cyber-Kriminellen gekommen sind.

Übersichtliche Darstellung der Funktionalität des im November 2010 eingeführten \"neuen Personalausweises\"
Übersichtliche Darstellung der Funktionalität des im November 2010 eingeführten "neuen Personalausweises"
Neuer Personalausweis

Neuer Personalausweis. Foto: Die Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik

Ob privat oder beruflich, das Internet ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Wie selbstverständlich bewegen wir uns heutzutage im Cyberraum und hinterlegen in diesem Zuge auch immer mehr persönliche Daten und sensible Informationen, wie beispielsweise Kreditkartennummern, im Netz. Mit dieser zunehmenden Digitalisierung des gesellschaftlichen Lebens werden digitale Identitäten für kriminelle Hacker und fremde Nachrichtendienste immer interessanter.

Nicht erst seit Einführung des neuen elektronischen Personalausweises haben Diebstahl und Missbrauch digitaler Identitäten Konjunktur. Nach einer Studie ist jeder 20. US-Amerikaner bereits Opfer von digitalem Identitätsdiebstahl geworden. Auch in Deutschland verzeichnen die Sicherheitsbehörden einen rasanten Anstieg bei der Begehung einschlägiger Delikte, mit bedeutsamen Auswirkungen für Staat und Gesellschaft. "In einem Vierteljahr haben wir jetzt 250.000 Identitätsdiebstähle registriert", so der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Michael Hange, im August 2013 gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Gleichzeitig geht das BSI von einer noch viel größeren Dunkelziffer aus, denn Betroffene merken oft gar nicht, dass eines ihrer Konten kompromittiert wurde, oder bringen dies nicht zur Anzeige.

Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, T-Systems International GmbH, wollen wir am 30. und 31. Oktober dem Themenkomplex „Identitäten im Netz“ sowie dem nationalen Ansatz im Umgang mit digitalen Identitäten im Kontext der Sicherheitspolitik nachgehen. Zusammen mit Entscheidungsträgern aus Politik, öffentlicher Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft sollen nicht nur die reine Bedrohungslagen durch den Diebstahl digitaler Identitäten aus einer sicherheitspolitischen Perspektive analysiert, sondern auch technische und politische Lösungsansätze, mithilfe derer dem Phänomen Identitätsdiebstahl entgegengesteuert werden kann, ganzheitlich diskutiert werden. Damit möchten die Kooperationspartner auch in diesem Jahr einen aktiven Betrag zur Sensibilisierung von Entscheidungsträgern gegenüber einer relativ neuartigen Bedrohung leisten und möglichen Schäden von Beginn an entgegenwirkenufgrund der Tatsache, dass derzeit noch einige wenige Teilnehmerplätze verfügbar sind, nehmen wir externe Teilnehmeranfragen gerne entgegen. Bitte richten Sie dazu eine aussagefähige Anfrage per E-Mail an manfred.bohr@baks.bund.de.

Wir müssen jedoch darauf aufmerksam machen, dass Ihr Teilnahmewunsch erst durch die Übersendung einer Bestätigungsmail unsererseits als Zusage verstanden werden kann.

Autor: Manfred Bohr