1.800 Soldatinnen und Soldaten, hunderte Rad- und Kettenfahrzeuge, eine Handvoll Hubschrauber, über 600 ausgewählte Gäste aus dem militärischen und zivilen Bereich – und mittendrin die Mitglieder des Arbeitskreises "Junge Sicherheitspolitiker" der BAKS.
Die erste Exkursion führte die Mitglieder des Arbeitskreises "Junge Sicherheitspolitiker" auf die Informationslehrübung (ILÜ) der Landstreitkräfte der Bundeswehr im Raum Bergen/Munster. Bereits zu Beginn wurde – auch im verwendeten Vokabular – der militärische Charakter der Exkursion ersichtlich: Die "Jungen Sicherheitspolitiker" setzten auf einen Bus auf und verlegten zum Meldekopf des Lagers Trauen. Im Laufe des Tages zeigten das Heer, die Streitkräftebasis und der Zentrale Sanitätsdienst ihre Einsatzbereitschaft als moderne Streitkräfte. In vier Stationen präsentierten sie ihre Kräfte, Mittel und Fähigkeiten und wie diese zusammenwirken.
Landstreitkräfte im Einsatz
Bei der ersten Station "Landstreitkräfte im Einsatz" wurde schnell deutlich: Diese Operationen sind komplexe Unterfangen. Eine Vielzahl an Großgerät mit besonderen Fähigkeiten ist für unterschiedlichste Einsatzszenarien erforderlich. Die Übung beantwortete viele Fragen anschaulich: Wie überwindet man landschaftliche Hindernisse, beispielsweise Flüsse? Mit welchem Gerät werden Minen geräumt? Welche Kräfte der Bundeswehr stehen im Auslandseinsatz zur Verfügung, um Aufstände aufzulösen? Welche Mittel werden zur Aufklärung und elektronischen Kampfführung genutzt? Wie findet die Rettung und Erstversorgung von Verwundeten statt?
Für die zweite Station hatten die Soldatinnen und Soldaten der Landstreitkräfte – in verkleinertem Maßstab – ein Feldlager aufgebaut und demonstrierten dessen Betrieb. Dies veranschaulichte den Gästen, wie das Leben und Arbeiten im Lager in einem Einsatzland abläuft. Es gilt viele Aufgaben zu bewältigen: Vom Aufbau von Wohn- und Bürocontainern, über Wasser-, Strom- und Treibstoffversorgung, zu Instandsetzungskräften und der Logistik. Ebenso vielfältig ist das Großgerät, das hierzu eingesetzt wird. Ein hochrangiger General kommentierte die Vorführung einer Maschine zum Verlegen von Rohren mit den Worten: "Ich dachte, ich kenne alles Gerät, das der Bundeswehr zur Verfügung steht. Aber das habe ich noch nie gesehen."
Zentraler Sanitätsdienst und Landstreitkräfte im Gefecht
Eindrucksvoll demonstrierte auch der Sanitätsdienst seine Fähigkeiten. In der dritten Station stellte er ein Rettungszentrum vor und spielte drei realitätsnahe Notfälle durch: Eine schwere Verbrennung durch einen Arbeitsunfall, eine Schussverletzung sowie ein Trauma nach einem Verkehrsunfall. Die Gäste erlebten so die Abläufe und Befehlsketten, aber auch die medizinischen Fähigkeiten und Prozesse hautnah mit – inklusive eines Krankentransports mittels eines "Medical Evacuation"-Hubschraubers, kurz MedEvac, des Typs NH90.
Besonders eindrucksvoll in Erinnerung bleiben wird der Gruppe der "Jungen Sicherheitspolitiker" das Gefechtsschießen "Operation verbundener Kräfte". Bei dieser letzten Station war Gehörschutz ein Muss. Die komplexen, intensiven Kampfhandlungen verwandelten die sonst beschauliche Lüneburger Heide durch krachende Panzergeschosse und Raketen in eine rauchende, tosende Landschaft. Taktik und Umsetzung des Verzögerungsgefechts wurden den Gästen in der Übung vor Augen geführt.
Autorin: Christine Hegenbart