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Junge Sicherheitspolitiker: Diskussion mit Dr. Christoph Heusgen

Freitag, 6. Oktober 2017

Anfang September folgten die Mitglieder des Arbeitskreises „Junge Sicherheitspolitiker“ der BAKS der Einladung von Dr. Christoph Heusgen, dem Leiter der Abteilung Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik im Bundeskanzleramt und außenpolitischen Berater von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel.

Die Arbeitskreismitglider gemeinsam mit Dr. Christoph Heusgen (Mitte), BAKS-Präsident Dr. Karl-Heinz Kamp und dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Christian Klein. Foto: BAKS

Christoph Heusgen berät seit zwölf Jahren Bundeskanzlerin Merkel. Seit 2014 ist sein Job noch herausfordernder geworden: Die Parameter der Außenpolitik haben sich verändert und es häufen sich die Krisen und Konflikte weltweit. Zusammen mit dem Präsidenten der BAKS Dr. Karl-Heinz Kamp, und dem Vorsitzenden des Arbeitskreises, Christian Klein sprachen die „Jungen Sicherheitspolitiker“ mit dem Diplomaten über die aktuellen Entwicklungen, die zur Unsicherheit in der internationalen Politik beitragen.

Diese sind gerade nicht rar gesät: Nordkorea testet unbeirrt von allen internationalen Bemühungen Raketen und Atomwaffen. Russland bricht Völkerrecht in der Ukraine und stellt den zentralen Abrüstungsvertrag für Nuklearwaffen in Frage. Die Terrororganisation IS wird zwar im Irak und Syrien zurückgedrängt, trägt aber ihren Terror in die westliche Welt. US-Präsident Donald Trump betreibt auf internationalem Parkett eine unberechenbare Politik. Diese Themen standen im Zentrum des Gesprächs der „Jungen Sicherheitspolitiker“ mit Heusgen.

Aktuelle Einblick in die sicherheitspolitische Rolle Deutschlands

Für Heusgen steht Deutschland angesichts der sicherheitspolitischen Umbrüche vor der Herausforderung, mehr Verantwortung für Sicherheit und Frieden in der Welt zu übernehmen. Diese gelte insbesondere für die direkte Nachbarschaft Europas. Der Konflikt in der Ukraine stelle daher einen wichtigen Schwerpunkt der deutschen Außenpolitik dar und Deutschland führe die Gespräche im sogenannten Normandie-Format mit Frankreich, Russland und der Ukraine mit großer Beharrlichkeit. Der zweite große Schwerpunkt liege in Nord- und Subsahara Afrika. Heusgen zufolge sei es notwendig, weiter in die Entwicklungszusammenarbeit zu investieren und diese mit Good Governance zu koppeln, um die Ursachen der Flüchtlingskrise in Afrika zu bekämpfen. „Wir müssen hier mehr tun und wir brauchen einen langen Atem“, betonte Heusgen.

Autorin: Christine Hegenbart

Anmerkung der Redaktion: Mittlerweile ist Botschafter Heusgen Ständiger Vertreter Deutschlands bei den Vereinten Nationen in New York.