Die Studienreise führte das Kernseminar 2017 auch nach Addis Abeba. Die Absolventin Katrin Kubica wirft einen Blick zurück und teilt ihre Eindrücke aus der Hauptstadt Äthiopiens.
Sicherheitspolitik heute zu verstehen setzt den direkten Blick auf globale Zusammenhänge voraus. Ein zentrales Element des Kernseminars der BAKS bilden deshalb die Studienreisen an den Sitz Internationaler Organisationen und zu regionalen Schwerpunkten. Das Kernseminar 2017 drehte sich vor allem um die sicherheitspolitischen Herausforderungen des afrikanischen Kontinents, und so besuchte die Seminargruppe unter anderem die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba, wo auch der Sitz der Afrikanischen Union (AU) liegt.
"Too big to fail"
Katrin Kubica ist Absolventin des diesjährigen Kernseminars und hat Ihre Erfahrungen und Einschätzungen aus Addis Abeba Ort in einem online verfügbaren Reisebericht zusammengefasst. Ihr wichtigster Befund: Äthiopien sei "too big to fail" und dürfe als regionaler Stabilitätsanker, Sitz der AU und Aufnahmeland für zahlreiche Geflüchtete nicht scheitern. Vor diesem Hintergrund wirft Kubica einen kritischen Blick auf die Situation vor Ort und diskutiert das entwicklungspolitische Engagement Deutschlands in dem nach Nigeria bevölkerungsreichsten Staat Afrikas.
Plädoyer für Kohärenz
Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Situation Äthiopiens höchst ambivalent entwickelt habe. Entlang des Prinzips "so wenig Demokratie wie nötig, so viel Staatskapitalismus wie möglich" habe das Land beim Wirtschaftswachstum und bei der Armutsbekämpfung erhebliche Fortschritte erzielt. Zugleich gehe diese Entwicklung an großen Bevölkerungsteilen vorbei, während politische Opposition und die zunehmenden Proteste unterdrückt würden. Ihr Fazit: Äthiopien dürfe nicht aufgegeben werden. An Addis Abeba zeige sich, dass es eine kohärente Afrikapolitik aller Bundesministerien und eine bessere entwicklungspolitische Abstimmung im Kreise der Europäischen Union brauche.
Der Reisebericht kann hier heruntergeladen werden.
Autoren: Redaktion